Im idyllischen Oberbayern sorgt der Diebstahl einer bedeutenden Bronzestatue aus der Nazizeit für Aufsehen. Die 2,38 Meter hohe Skulptur ‚Bogenschützin‘ verschwand mysteriös aus dem Garten eines Grundstücks, was eine intensive Suche und unerwartete Enthüllungen auslöste. Die Statue, ein vergessenes Werk der nationalsozialistischen Kunstpolitik, zierte einst im Jahr 1939 die berüchtigte ‚Große Deutsche Kunstausstellung‘ in München.
Interessant ist, dass zwei Versionen der Skulptur existierten, eine im Familienbesitz und eine, die einst Joseph Goebbels erworben hatte. Diese Verbindung zu einem prominenten NS-Funktionär wirft die Frage nach der Authentizität und historischen Bedeutung auf. Internationale Sammler wie ‚Johnny Utah‘ zeigen ein verstärktes Interesse an NS-Kunstwerken, darunter auch die ‚Bogenschützin‘, deren Wert im sechsstelligen Bereich geschätzt wird. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass ein Sammler bereits über 60 Werke aus den ‚Großen Deutschen Kunstausstellungen‘ besitzt und bereit ist, beträchtliche Summen für solche Kunstwerke zu zahlen.
Das plötzliche Verschwinden der ‚Bogenschützin‘ hat eine intensive Diskussion über die historische Bedeutung und den kommerziellen Wert von NS-Kunst ausgelöst. Es werden kritische Fragen zum Markt für NS-Kunst aufgeworfen und das gesteigerte Interesse von Sammlern an solchen fragwürdigen Werken betont. Der Diebstahl enthüllt nicht nur die zentrale Rolle der ‚Bogenschützin‘ in der NS-Kunstgeschichte, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die ethischen und moralischen Debatten im Zusammenhang mit der Sammlung und Verbreitung von Kunst aus dunklen Kapiteln der Geschichte.