Dienstag, 09.12.2025

Wiesbaden legt Standortkonzept für Berufsschulen vor und führt Ampelregel bei sinkenden Klassenstärken ein

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Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat eine Neuausrichtung ihrer Berufsschulen vorgestellt. Schuldezernent Dr. Hendrik Schmehl und die zuständige Bildungsplanerin Inge Groebel präsentierten das Ergebnis des hessischen Landesprojekts „Zukunftsfähige Berufsschule“. Das neue Standortkonzept soll zum Schuljahr 2026/2027 greifen und nach Angaben der Stadt die Ausbildungsqualität sichern und Wiesbaden als Berufsschulstandort stärken.

Neue Ampelsteuerung bei sinkenden Schülerzahlen

Kern des Konzepts ist eine Ampelsteuerung bei rückläufigen Klassenstärken. Wird die Mindestzahl von Auszubildenden in zwei aufeinanderfolgenden Jahrgangsstufen mehrfach unterschritten, kommt es für die folgende Jahrgangsstufe zu einem Aufnahmestopp. Betroffene Auszubildende werden dann an einer Berufsschule am nächstgelegenen Regional- oder Landeszentrum unterrichtet. Ein Wechsel der Schule während einer laufenden Ausbildung ist dem Konzept zufolge ausgeschlossen.

Regionale Abstimmung mit dem Rheingau Taunus Kreis

Wiesbaden wurde im Rahmen des neuen Standortkonzepts für mehrere Ausbildungsbereiche als Regionalzentrum bestätigt. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss am 11. September die gemeinsame Fortschreibung des Schulentwicklungsplans mit dem Nachbarkreis Rheingau Taunus. Demnach sollen einzelne Ausbildungsberufe künftig in enger Abstimmung zwischen beiden Schulträgern verteilt werden, um eine betriebsnahe Beschulung weiterhin zu gewährleisten.

Berufsschulzentrum: Angebot und Zielgruppen

Das Berufsschulzentrum der Landeshauptstadt besteht aus fünf eigenständigen Berufsschulen mit insgesamt knapp 8 500 Schülerinnen und Schülern. Angeboten werden fast 60 Ausbildungsberufe in verschiedenen Fachrichtungen und Schulformen, darunter Berufsschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium sowie die Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung BÜA. Nach Darstellung der Stadt ermöglicht das Angebot zudem eine Unterstützung von jungen Menschen ohne Schulabschluss oder ohne konkreten Berufswunsch, etwa durch Beratung bei der Berufswahl und Maßnahmen zur Herstellung der Ausbildungsreife.

Schmehl betonte, das Konzept sichere nicht nur die Standorte, sondern auch die Attraktivität der dualen Ausbildung und damit die Fachkräfte von morgen. Groebel wies darauf hin, dass das breite Angebot des Berufsschulzentrums es ermögliche, Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu begleiten und zu fördern.

Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass das Standortkonzept Teil des landesweiten Projekts „Zukunftsfähige Berufsschule“ ist und nun in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.

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