Die Wiesbadener Bauaufsicht hat die Baugenehmigung für das geplante gemeinsame Bürgerhaus Kastel/Kostheim erteilt. Das Projekt erhielt die Genehmigung mit einer aufschiebenden Bedingung: Die Prüfung der statischen Berechnungen durch ein unabhängiges Büro für Prüfstatik steht noch aus. Trotz dieser Auflage können die Erdbauarbeiten jetzt ausgeschrieben und vergeben werden, mit dem Ziel, im ersten Quartal 2026 den Spatenstich zu feiern.
Genehmigung und offene Prüfungen
Oberbürgermeister Gert‑Uwe Mende erklärte, die Übermittlung der Genehmigung an das projektleitende Hochbauamt markiere einen wichtigen Schritt, und dankte den Beteiligten für ihre Arbeit. Die Bewilligung ist nach Angaben der Stadt mit einer aufschiebenden Bedingung verbunden, weil die abschließende Kontrolle der Statik durch ein externes Prüfungsbüro noch aussteht. Unabhängig davon sollen nun erste Vergaben für Erdarbeiten vorgenommen werden.
Planungsprozess und Finanzierung
Die Planungen für das gemeinsame Bürgerhaus hatten 2015 begonnen und entstanden im Zuge eines umfangreichen Beteiligungsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern beider Stadtteile. Anlass war demnach, dass die Sanierung der bisherigen Bürgerhäuser in Kastel und Kostheim als zu kostenintensiv bewertet wurde. Verzögerungen ergaben sich nach Angaben der Stadt durch schwierigen Grundstückserwerb, erforderliche Bauleitplanung und Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Baukosten werden mit rund 32 Millionen Euro angegeben.
Funktionalität, Trägerschaft und Ausstattung
Das Hochbauamt steuert das Vorhaben, koordiniert Fachplanungen, begleitet das Genehmigungsverfahren und soll die wirtschaftliche sowie technisch qualitätsvolle Umsetzung sicherstellen. Vorgesehen ist ein Saal mit Platz für 800 Gäste, mehrere Club‑ und Vereinsräume sowie Büros für bisherige Nutzerinnen und Nutzer der Bürgerhäuser. Geplant sind außerdem flexibel teilbare Säle und separate Eingänge, um unterschiedliche Nutzungsanforderungen zu ermöglichen.
Nachhaltigkeitskonzept
Bei der Gebäudeplanung spielen Nachhaltigkeitsaspekte eine zentrale Rolle: Vorgesehen sind Wärmepumpen zur Wärmeerzeugung, Photovoltaikanlagen, Fassaden‑ und Dachbegrünung, Regenrückhaltung sowie der Einsatz von Recyclingbeton. Baudezernent Andreas Kowol betonte, dass der Neubau damit sowohl klimarelevante Maßstäbe setzen als auch einen ressourcenschonenden Betrieb ermöglichen solle.
Mit der erteilten Baugenehmigung hat das Projekt einen maßgeblichen Meilenstein erreicht. Weitere Schritte hängen nun von der abschließenden statischen Prüfung und den anschließenden Vergabeverfahren ab.
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