Montag, 10.11.2025

Der Weg zu nachhaltigem Wirtschaften ohne Bio-Zertifikate: Regionale Betriebe setzen auf direkte Kundenbindung und kurze Wege

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In der aktuellen Wirtschaftslandschaft zeigen sich immer mehr Betriebe, die ökologischen Grundsätzen folgen, jedoch bewusst auf Bio-Zertifikate verzichten. Ihr Fokus liegt stattdessen auf direkten Kundenbeziehungen und kurzen Wegen, um Bürokratie und damit verbundene Kosten zu reduzieren.

Ein herausragendes Beispiel hierfür sind Betriebe wie Hofladen Hoffreunde, die auf Eigenproduktion setzen und dabei konsequent auf Zwischenhändler verzichten. Ebenso verfolgt Landwirt Jan Winter einen nachhaltigen Ansatz, indem er Schweine nach Bio-Standards hält, ohne jedoch ein offizielles Bio-Siegel zu führen. Stefan Zimmer setzt im Kartoffelanbau auf effiziente Bewirtschaftung, anstatt ein Bio-Konzept zu verfolgen. Maximilian Reuhl wiederum nutzt moderne Anbautechniken, um die Erdbeer-Saison zu verlängern.

Laut aktuellen Daten wächst der Bio-Landbau in Deutschland langsamer als politisch geplant, wobei sein Anteil lediglich bei 11% liegt (Stand: 2024). Viele Betriebe bevorzugen regionale Lösungen ohne Bio-Siegel aufgrund der hohen Kosten und bürokratischen Belastung, die mit der Zertifizierung einhergehen. Kunden legen zunehmend Wert auf die nachvollziehbare Herkunft von Produkten und setzen vermehrt auf regionale Angebote.

Es wird deutlich, dass Bio-Zertifikate zwar als Ansporn für höhere Standards dienen, jedoch nicht immer das primäre Ziel der Betriebe sind. Die direkte Interaktion zwischen Bauern und Kundschaft sowie kurze Lieferwege stehen im Mittelpunkt des nachhaltigen Wirtschaftens ohne offizielle Siegel.

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